Getrennt- und Zusammenschreibung
Wie auch bei der Groß- und Kleinschreibung gibt es bei der Getrennt- und Zusammenschreibung einige Regeln, welche du dir am besten einprägen solltest. Diese helfen dir, Rechtschreibfehler bei Tests oder Arbeiten zu vermeiden. Im Folgenden wird nun auf die wichtigsten Regeln diesbezüglich eingegangen. Damit du dir ein besseres Bild von diesen machen kannst, sind auch einige Beispiele angeführt.
Bei der Groß- und Kleinschreibung geht es in erster Linie darum, ob ein Wort oder eine Kombination aus mehreren Wörtern groß- oder kleingeschrieben werden muss. Dabei müssen einige Regeln beachtet werden. Bei der Getrennt- und Zusammenschreibung geht es darum, ob Kombinationen aus Wörtern getrennt oder zusammengeschrieben werden müssen. Das kann häufig von der jeweiligen Bedeutung des Wortes im konkreten Satz abhängen. Diese beiden Bereiche der Rechtschreibung werden häufig zusammengefasst bzw. zusammen behandelt, da sie in gewisser Weise miteinander verbunden sind. Aus diesem Grund wird hier teilweise auch auf die Groß- und Kleinschreibung verwiesen. Nun aber zu den verschiedenen Regeln der Getrennt- und Zusammenschreibung!
Wortverbindungen
Wortverbindungen mit dem Hilfsverb “sein”
Zunächst zu den Wortverbindungen mit dem Hilfsverb “sein”. Diese müssen grundsätzlich getrennt geschrieben werden, wobei es hier ein paar Ausnahmen gibt. Diese Wortverbindungen sind mit Adjektiven und Präpositionen denkbar. Zunächst ein paar Beispiele zu den Adjektiven: zusammen sein, fertig sein oder müde sein. Nun ein paar Beispiele zu den Präpositionen: da gewesen, auf sein, an sein oder zu sein. Andere Beispiele für diese Gruppe wären: hier sein, zurück sein oder böse sein.
Wortverbindungen aus einem Substantiv und einem Verb
Kombinationen aus einem Substantiv und einem Verb werden in der Regel getrennt geschrieben. Hiervon gibt es aber auch einige Ausnahmen, welche an einem späteren Punkt besprochen werden. Getrennt geschrieben werden müssen diese Verbindungen auf jeden Fall dann, wenn das Substantiv nach wie vor eine konkrete Bedeutung hat. Ein paar Beispiele für das bessere Verständnis: Fußball spielen, Schlange stehen, Halt machen, Rad fahren, Acht geben, Klavier spielen oder Ski fahren. Besondere Ausnahmefälle von dieser Regel sind folgende Wörter: eislaufen, kopfstehen, standhalten, stattfinden und teilnehmen. Hierzu gibt es noch weitere Ausnahmen. Wenn das Substantiv jedoch keine konkrete Bedeutung mehr hat, müssen das Substantiv und das Verb zusammengeschrieben werden. Ein paar Beispiele: kopfrechnen, sonnenbaden, seiltanzen, eislaufen oder notlanden.
Wortverbindungen aus einem Verb und einem Partizip
Wird ein Verb mit einem Partizip kombiniert, werden die beiden Wörter getrennt geschrieben. Ein paar Beispiele für das bessere Verständnis: getrennt schreiben, gefangen nehmen oder gesagt bekommen. Hiervon gibt es jedoch wieder Ausnahmen. Diese können sowohl zusammen als auch getrennt geschrieben werden. Einige Beispiele dazu sind: ratsuchend – Rat suchend, feuerspeiend – Feuer speiend, gewinnbringend – Gewinn bringend oder eisenverarbeitend – Eisen verarbeitend.
Wortverbindungen aus einem Substantiv und einem Verb mit einem Artikel
Werden jedoch ein Substantiv und ein Verb mit einem Artikel kombiniert, müssen diese Verbindungen groß- und zusammengeschrieben werden. In diese Regel fällt auch das Hilfsverb “sein” hinein, welches in solchen Fällen auch zusammengeschrieben werden muss. Ein paar Beispiele: das Radfahren, das Skifahren, das Schlittschuhlaufen, das Autofahren, das Dasein, das Zusammensein oder das Sosein.
Wortverbindungen aus Verb und Verb
Wenn man eine Wortverbindung aus zwei Verben herstellt, muss diese getrennt geschrieben werden. Ein Beispiel dafür wäre arbeiten gehen. In gewissen Fällen kann es hier auch zu Ausnahmen kommen.
Wortverbindungen aus Nomen und Nomen
Wortverbindungen aus einem Nomen mit einem anderen Nomen werden immer zusammengeschrieben. Durch diese Schreibung bekommen die Wörter eine neue Bedeutung. Einige Beispiele dafür sind: Nachthemd, Türgriff, Brillenetui, Holzlöffel oder Abendsonne.
Wortverbindungen aus Adverb und Verb
Wenn ein Adverb mit einem Verb kombiniert wird, muss diese Verbindung zusammen- und kleingeschrieben werden. Ein paar Beispiele dazu sind: fortfahren, hinzufügen, hinunterfallen. Hiervon gibt es jedoch einige Ausnahmen. Wenn ein Adverb mit einem Verb kombiniert wird, kann das neu entstehende Wort über eine andere Bedeutung verfügen. Aus diesem Grund muss häufig auf den Sinn geachtet werden, über welchen das neue Wort in dem jeweiligen Satz verfügen soll. Ein paar Beispiele dazu sind: wiederholen bzw. wieder holen oder daherkommen bzw. daher kommen. Zudem gibt es einige Verbindungen aus Adverb und Verb, welche getrennt geschrieben werden. Dazu zählen unter anderem miteinander schwatzen, abseits stehen, hier bleiben, gut aussehen oder daheim bleiben.
Wortverbindungen aus Präpositionen
Wenn eine Präposition mit einem Verb kombiniert wird, wird diese Verbindung klein- und zusammengeschrieben. Ein paar Beispiele dazu sind: zunehmen, fürsprechen oder beilegen. Präpositionen können aber auch mit Substantiven, also Nomen, kombiniert werden. Ist das der Fall, muss die daraus entstehende Verbindung zusammen- und großgeschrieben werden. Ein paar Beispiele dazu wären Gegenstand oder Übergang.
Wortverbindungen mit Adjektiven
Adjektive können mit mehreren Wortarten kombiniert werden. So beispielsweise mit Verben. Ist dies der Fall, muss die Verbindung zusammen- und kleingeschrieben werden. Dies ist aber nur dann der Fall, wenn damit eine übertragene Bedeutung entstehen soll und der erste Teil des neuen Wortes betont wird. Beispiele hierfür wären: freisprechen, festhalten oder richtigstellen. Wenn das Adjektiv jedoch komplex oder erweitert ist, muss die Verbindung getrennt geschrieben werden. Ein paar Beispiele sind: leichter fallen, ganz klein schneiden oder zu schwer fallen. Wenn ein Substantiv mit einem Adjektiv verbunden wird, muss diese Kombination zusammen- und großgeschrieben werden. Beispiele hierfür sind Schnelllaut oder Neustadt. Dies ist aber nur der Fall, wenn durch die Kombination ein neues Substantiv entstehen soll. Ist dies nicht vorliegend, muss die Kombination kleingeschrieben werden. Beispiele hierfür sind kinderleicht oder regennass. Jedoch ist hier zu beachten, dass alle sonstigen denkbaren Kombinationen getrennt geschrieben werden müssen. Auch dafür gibt es einige Beispiele wie vom Regen nass oder für Kinder leicht. Schließlich können Adjektive auch mit anderen Adjektiven kombiniert werden. In solchen Fällen werden die neu entstehenden Wörter klein- und zusammengeschrieben. Das setzt aber voraus, dass der erste Bestandteil des Wortes nicht erweitert bzw. nicht gesteigert wird. Ähnlich verhält sich dies auch mit Adjektiven und Partizipien. Auch diese Kombinationen werden klein- und zusammengeschrieben. Nun ein paar Beispiele: weitverbreitet, leichtverdaulich und dünnbesiedelt.
Wortverbindungen von mehrteiligen Adverbien, Konjunktionen, Präpositionen und
Pronomen
Eine weitere Regel existiert bezüglich mehrteiliger Adverbien, Konjunktionen, Präpositionen und Pronomen. Diese werden klein- und zusammengeschrieben. Jedoch gibt es auch hierbei eine Voraussetzung. So darf die eigentliche Wortart bei dem neuen Wort nicht mehr feststellbar sein. So gibt es für die verschiedenen Verbindungen auch unterschiedliche Beispiele. Zunächst zu den Adverbien: Beispiele hierfür wären diesmal oder sowieso. Bei den Konjunktionen wären Beispiele anstatt oder sofern. Bei Präpositionen beispielsweise anhand oder infolge. Und bei Pronomen wären es irgendwer oder irgendwas.
Wortverbindung bei einer Substantivierung
Wie bereits aus dem Schulunterricht bekannt, ist es möglich, dass gewisse Wortarten substantiviert werden. Das bedeutet, dass sie sich in Nomen verwandeln und aus diesem Grund auch großgeschrieben werden müssen. Hierbei sind auch Kombinationen aus verschiedenen Wortarten denkbar. Diese müssen zusammengeschrieben werden. Beispiele dafür sind Kennenlernen oder Skifahren.
Wortverbindungen mit “wie”
In gewissen Fällen kann es zu Wortverbindungen kommen, in welchen ein “wie” enthalten ist. Diese müssen grundsätzlich immer getrennt geschrieben werden. Beispiele hierzu sind wie viel oder wie lange.
Wortverbindungen mit “viel”
Auch Wortkombinationen mit dem Wort “viel” müssen getrennt geschrieben werden. Beispiele für diese sind so viel, zu viel oder wie viel.
Wortverbindungen mit den Wörtern heim-, wunder-, stand-, statt-, irre-, teil-, wett- und preis-
Manchmal werden Wortverbindungen zwischen den Wörtern heim-, wunder-, stand-, statt-, irre-, teil-, wett-, preis- und einem Verb erstellt. Ist dies vorliegend, muss die Verbindung zusammengeschrieben werden. Hierzu gibt es einige Beispiele: standhalten, stattfinden, stattgeben, wettstreiten, teilnehmen, preisgeben, standhalten, heimkehren, wettmachen oder irreführen.
Wortverbindungen mit den Wörtern tun-, irgend- und zusammen-
Eine Besonderheit bilden auch die Wortverbindungen zwischen verschiedenen Wortarten und den Wörtern tun, irgend und zusammen. Diese Kombinationen müssen immer zusammengeschrieben werden. Beispiele hierfür sind: leidtun, schöntun, irgendwo, irgendjemand, irgendwas, zusammensitzen, zusammengehen oder zusammentragen.
Wortverbindungen als Fügungen
Häufig werden mehrere Wörter als sogenannte Fügung zusammengebracht. Hierbei werden sie zumeist mit einem Bindestrich miteinander verbunden. Das bedeutet, dass diese Wörter getrennt geschrieben werden, jedoch durch den Bindestrich miteinander verbunden sind. Wenn es zu einer solchen Fügung kommt, müssen ein paar Dinge beachtete werden. So werden das erste Wort und das Bestimmungswort großgeschrieben. Alle anderen Wörter in der Fügung schreibt man in ihrer normalen Schreibweise. Ein paar Beispiele hierzu sind: das Auf-dem-Kopf-Stehen oder Aus-der-Haut-Fahren.
Wortverbindung aus Infinitiv und Verb
In gewissen Fällen können auch der Infinitiv und ein Verb aufeinanderstoßen. Ist dies der Fall, müssen die beiden Wörter getrennt geschrieben werden. Ein paar Beispiele hierzu sind lesen lernen, spazieren gehen, stehen bleiben oder kennen lernen.
Wortverbindungen mit dem Zusatz “zu”
Wird eine Wortverbindung mit dem Zusatz “zu” gebildet, hängt die Schreibung häufig vom jeweils kombinierten Wort ab. So wird das “zu” getrennt vom Infinitiv geschrieben. Beispiele hierfür sind zu machen, zu sagen, zu lachen oder zu lassen. Erhält jedoch die Kombination eine eigene Bedeutung, muss sie zusammengeschrieben werden. Beispiele hierfür sind zumachen oder zuschließen. Wird der Zusatz “zu” mit einem Adjektiv, einem Adverb, einem Pronomen oder einer adverbialen Verwendung kombiniert, muss diese Verbindung getrennt geschrieben werden. Ein paar Beispiele hierzu sind: zu hoch, zu weit, zu Schaden, zu Fuß, zu schön oder zu oft. Eine Besonderheit stellt das Wort “zurzeit” dar. Dieses wird zusammengeschrieben, wenn es die Bedeutung “derzeit” hat. Ein Beispielsatz hierzu wäre: Er ist zurzeit nicht erreichbar. Liegt dies jedoch nicht vor, wird das Wort getrennt geschrieben. Ein Beispielsatz wäre: Sie lebte zur Zeit Goethes.