Inhaltsangabe
Was ist eine Inhaltsangabe?
Eine Inhaltsangabe kann auch als Zusammenfassung bezeichnet werden. Dabei handelt es sich um eine kurze Übersicht über den Inhalt eines Textes, eines Buches oder beispielsweise eines Films. Inhaltsangaben dürfen keine Interpretationen enthalten und auf Bewertungen jeglicher Art muss verzichtet werden.
Wie bereite ich eine Inhaltsangabe vor?
Wenn du den folgenden Schritten genau folgst, wird deine Inhaltsangabe sehr gut gelingen!
Schritt 1: Lies dir den Text durch!
Schritt 2: Lies dir den Text nochmals genau durch! Achte besonders auf verwendete Symbole im Text!
Schritt 3: Versuche wichtige Stellen zu markieren!
Schritt 4: Versuche jeden Absatz am Rand kurz zusammenzufassen! Verwende hier am besten Stichwörter!
Schritt 5: Fasse den gesamten Inhalt in einem kurzen Satz zusammen!
Schritt 6: Erstelle die Einleitung! Hierbei kannst du den Satz aus Schritt 5 verwenden!
Schritt 7: Verbinde nun die Stichwörter und erstelle damit den Hauptteil!
Schritt 8: Verfasse deinen Schluss! Hier kannst du in gewissen Fällen auch eine Bemerkung zu dem Text abgeben!
Wie ist eine Inhaltsangabe aufgebaut?
Eine Inhaltsangabe bzw. eine Zusammenfassung setzt sich aus folgenden drei Teilbereichen zusammen:
- Einleitung
- Hauptteil
- Schluss
Anzumerken ist hier, dass der Schluss häufig auch weggelassen werden kann. Das ist dann von der jeweiligen Aufgabenstellung bzw. der vorgegebenen Wortanzahl abhängig.
Welchen Inhalt hat die Einleitung?
In der Einleitung werden Basisinformationen zum Text angegeben. Sie sollte maximal ein bis zwei Sätze umfassen. Die Einleitung wird häufig auch als Basissatz bezeichnet. Folgende Informationen sollten in diesen einleitenden Sätzen enthalten sein:
- Textsorte
- eventuell Textstelle
- Autor (Vor- und Nachname)
- Erscheinungsjahr
- Erscheinungsort
- Titel
- kurze Benennung des Themas
Zunächst zur Textsorte: Bei den Textsorten muss zwischen zwei Arten unterschieden werden. So gibt es einerseits Sachtexte und andererseits literarische Texte. Sachtexte haben Geschehnisse zum Inhalt, welche sich in der Wirklichkeit abspielen. So berichten diese zumeist von den Erfahrungen der Autoren. Bei diesen Texten wird nichts erfunden und man versucht, die Handlung so genau wie möglich zu beschreiben. Bei literarischen Texten ist der Inhalt jedoch frei von dem Autor erfunden. Nichtsdestotrotz können einige Teile der Handlung der Wahrheit entsprechen. Der Autor beschreibt hierbei die Welt, wie er sie sieht bzw. gerne sehen möchte.
Häufig sind Prosatexte Grundlage von Inhaltsangaben. Dabei ist es wichtig, die verschiedenen Arten von Prosatexten voneinander zu unterscheiden. So gehören beispielsweise Fabeln, Novellen, Romane, Parabeln, Kurzgeschichten oder Anekdoten zu den Prosatexten.
Nur zur Textstelle: Diese muss nur angegeben werden, wenn es sich beispielsweise um ein Kapitel aus einem Buch handelt.
Der Autor wird im Basistext zumeist mit seinem Vor- und Nachnamen angegeben. Diesen solltest du dann auch in deinen Einleitungssatz übernehmen. Außerdem kann am Anfang des Ausgangstextes bzw. auch in einer Infobox zumeist das Erscheinungsjahr des Textes gefunden werden. Der Erscheinungsort wird nicht immer angegeben, weshalb du diesen auch nicht zwingend in deinen Einleitungssatz einbauen musst.
Achte darauf, den gesamten Titel des Textes zu übernehmen. In wenigen Worten solltest du dann den Leser in das Thema einführen. Achte darauf, die wichtigsten Personen, den Handlungsort und die Handlungszeit zu benennen.
Beispiele für Einleitungssätze:
- Die folgende Inhaltsangabe basiert auf dem Roman “….” von NN, welcher im Jahr 2010 in der Zeitschrift …. erschienen ist. Die Handlung dreht sich um ein junges Mädchen ….
- Meine Inhaltsangabe stützt sich auf die Kurzgeschichte “…”, welche von NN im Jahr 2000 verfasst und veröffentlicht wurde. Die Handlung beschreibt das Leben ….
- Im ersten Kapitel des Romans “….” von NN erfährt ….
- Der Text “….” von NN, veröffentlicht im Jahr 2005, thematisiert …..
Welchen Inhalt hat der Hauptteil?
Im Hauptteil wird nun der Inhalt des Ausgangstextes wiedergegeben. Wichtig ist hierbei, dass du nur das Wesentlichste aus dem Text wiedergibst. Verwende unter allen Umständen eigene Formulierungen! Beachte auch, dass du den Text in chronologischer Reihenfolge verfasst. Dies ist vor allem dann bedeutsam, wenn der Ausgangstext über Zeitsprünge oder Rückblenden verfügt. Hierbei kann es hilfreich sein, vor dem Verfassen der Inhaltsangabe eine Zeitleiste zu erstellen. So übersiehst du kein wichtiges Ereignis und dein Text verfügt auch über die richtige zeitliche Abfolge. Bevor du mit dem eigentlichen Inhalt des Textes beginnst, solltest du einige Rahmendaten nennen. So kann es in einigen Fällen überaus wichtig sein, dass der Leser erfährt, wo und wann die Handlung spielt. Benenne in diesem Zuge auch gleichzeitig die wichtigsten Personen aus dem Text.
Stelle anschließend fest, ob der Text über eine Vorgeschichte verfügt. Diese werden beispielsweise in Romanen Stück für Stück mit Rückblenden wiedergegeben. Versuche dich hierbei aber möglichst kurz zu halten und erwähne nur das absolut Notwendigste für die tatsächliche Handlung des Textes. Anschließend solltest du versuchen, dem Leser die Ausgangssituation des Textes zu schildern. Dafür eignen sich besonders folgende Fragen: Was hat die Handlung ausgelöst? Worin besteht das anfängliche Problem? Wenn du nun mehrere solcher Ereignisse aus dem Text herausgefiltert hast, solltest du dir überlegen, welche Folgen diese Handlungen haben. Diese einzelnen Schritte, innerhalb des gesamten Textes, können auch als Handlungsschritte bezeichnet werden. Auf diese Weise vergisst du auch nicht, auf wichtige Details der Handlung einzugehen!
Versuche den Hauptteil in mehrere Abschnitte zu unterteilen. So kann der Leser der Handlung besser folgen und auch du verlierst bei dem Verfassen nicht so leicht den Überblick. Versuche auch die Sätze möglichst gut miteinander zu verbinden. Dafür eignen sich Wörter wie „weil“, „denn“, „deshalb“ und „um“ besonders gut.
Achte darauf, dass du keine direkten Zitate aus dem Ausgangstext übernimmst. Solltest du einen wichtigen Satz trotzdem übernehmen wollen, muss dieser in die indirekte Rede gesetzt werden. Um den Inhalt für den Leser spannender wiederzugeben, solltest du abwechslungsreiche Formulierungen einsetzen. Versuche den Inhalt mit eigenen Worten wiederzugeben und übernimm keine Satzteile bzw. ganzen Sätze aus dem Text!
Folgende Fragen solltest du dir stellen und sie anschließend auch schriftlich beantworten:
- Wer sind die Darsteller?
- Was sind die wichtigsten Geschehnisse bzw. Ereignisse in der Handlung?
- Wo spielen sich die Geschehnisse bzw. Ereignisse ab?
- Wann spielen sich die Geschehnisse bzw. Ereignisse ab?
- Hängen die Geschehnisse bzw. Ereignisse in irgendeiner Art und Weise zusammen?
- Wie denken und handeln die Darsteller?
- Was denken und fühlen die Darsteller?
- Zu welchem Ergebnis führt die Handlung?
Wichtig ist, dass du eine klare Unterscheidung zwischen der Handlung und dem Thema des Ausgangstextes triffst. Das Thema einer Geschichte kann aus der Handlung abgeleitet werden. So besitzen literarische Texte immer eine Handlung. Eine Handlung wäre beispielsweise, dass sich zwei Mädchen vor der Schule treffen und anschließend ins Einkaufzentrum gehen. Das Treffen kann hier als glücklicher Zufall stattfinden, weshalb hier das Glück bzw. Schicksal thematisiert wird. Das Thema eines Textes kann häufig nicht auf den ersten Blick erkannt werden. Deshalb ist es wichtig, dass du dir den Text genau durchliest und auch versuchst, diesen zu verstehen.
Folgende Formulierungen können dir beim Verfassen des Hauptteils deiner Inhaltsangabe weiterhelfen:
- Zu Beginn ….
- Die Handlung spielt ….
- Die wichtigsten Personen/Darsteller sind …
- Plötzlich greift …
- Im Verlauf der Handlung …
- Schließlich …
- Danach …
- Später wird klar, …
- Die Geschichte endet ….
- Zum Schluss …
- Abschließend …
Welchen Inhalt hat der Schluss?
Der Schluss ist wie bereits erwähnt nicht immer erforderlich. Das kann an den vorgegebenen Fragen oder auch an der begrenzten Wortanzahl liegen. Solltest du aber die Möglichkeit haben, deinen Text mit einem Schluss zu beenden, musst du Folgendes beachten: Im Schluss kannst du zum ersten Mal deine persönliche Meinung zu dem Text abgeben. Hier können auch kurze Bewertungen geäußert werden. Außerdem bietet sich hier die Möglichkeit, auf die Intention des Autors einzugehen. Dies würde in einem anderen Teil der Inhaltsangabe an falscher Stelle sein. Die Intention des Autors ist in gewisser Weise eine persönliche Interpretation. Auch die Wirkung auf den Leser kann hier thematisiert werden. Möglicherweise verwendet der Autor eine besondere Sprache oder sprachliche Mittel. Diese können wahlweise im Schluss benannt werden.
Folgende Formulierungen können dir beim Verfassen des Schlusses deiner Inhaltsangabe weiterhelfen:
- Meiner Meinung nach …
- Aus meiner Sicht …
- Die Intention des Autors ….
- Der Autor möchte damit zeigen/sagen/andeuten …
- Zusammenfassend kann gesagt werden …
- Der Text hat …. Wirkung auf den Leser.
- Als Fazit ergibt sich, dass …
- Abschließend kann gesagt werden, dass …
- Es ist dem Autor gelungen/nicht gelungen …
Worauf sollte beim Verfassen von Inhaltsangaben noch geachtet werden?
- Die Inhaltsangabe wird immer im Präsens verfasst!
- Für vergangene Ereignisse verwende das Perfekt!
- Die Inhaltsangabe verfügt über eine chronologische Reihenfolge!
- Die Länge der Inhaltsangabe ist verkürzt!
- Achte auf eine kurze, aber aufschlussreiche Formulierung!
- Baue im Text keine Spannung auf!
- Verwende keine unbekannten Begriffe!
- Wiederholungen müssen vermieden werden!
- Gib den Inhalt sachlich und nüchtern wieder!
- Gib den Inhalt logisch und strukturiert für den Leser wieder!
- Beachte die Einhaltung des Aufbaus deiner Inhaltsangabe! Beginne immer mit der Einleitung und ende mit dem Schluss!
- Verwandle die Erzählperspektive! So muss bei einem Ich-Erzähler die Er- oder Sie-Perspektive in der Inhaltsangabe verwendet werden!
- Halte dich an die Fakten und erfinde keine zusätzlichen Informationen!
- Vermeide lange Formulierungen bzw. ziehe deine Inhaltsangabe nicht unnötig in die Länge!